Unangenehme Gerüche nach oder während der Gärung?
Wenn beim Jungwein nach der Gärung oder beim 1. Abstich ein unangenehmer, penetranter Geruch wahrgenommen wird, handelt es sich meistens um einen sogenannten Schwefelwasserstoff - Böckser. Dieser kann entstehen, wenn schwefelhaltige Verbindungen im Most (aus dem Boden, schwefelhaltige Spritzmittelreste u.a.), mit der Hefe in Kontakt kommen.
Ein ausgeprägter Böckser entfaltet unterschiedliche teilweise sehr unangenehme Aromen wie z.B.
- Faule Eier
- Verbrannter Gummi
- organische Substanzen wie gekochter Knoblauch, Zwiebel usw.
- Gestank nach Ziegenbock
Möglichkeiten um festzustellen ob es sich bei einem Geruchsfehler um einen Böckser handelt:
- Wein im Glas aufrühren/schütteln um viel Luft einzubringen
- Eine Kupfermünze ins Glas werfen
Verändert sich bei einer der beiden Versuche das Geruchsbild zum positiven, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um jenen berüchtigten Weinfehler.
Was kann ich jetzt machen?
- Bei leichten Böcksern ist es zu empfehlen, den betroffenen Wein gut zu lüften. Dies könnte z.B. durch das abstechen über ein Reißrohr passieren, wobei der Wein mit viel Luftkontakt in den Tank plätschert.
- Bei ausgeprägteren Geruchsfehlern, ist meist eine Behandlung mit Kupfersulfat nach entsprechendem Vorversuch notwendig. Hierbei ist zu beachten, so viel Kupfer wie nötig aber so wenig wie möglich zu verwenden, da sonst eine Folgeschönung zur Schwermetallentfernung (Blauschönung) notwendig wird.